Schülerinnen und Schüler setzen 1800 Edelkrebse in der Lüderaue aus

Mit freundlicher Genehmigung des Lauterbacher Anzeigers:
Pressebericht vom 25.11.2017

NATUR Gemeinsam für biologische Vielfalt: Schüler der Umweltschule Grebenhain setzen Edelkrebse in der Lüderaue Crainfeld aus

Junge Edelkrebse warten auf ihre Freisetzung.

Gespannt lauschen die Schüler den Erklärungen von Edelkrebs-Züchter Björn Kral.
Fotos: Graulich

CRAINFELD – (dgr). Im Rahmen der Biodiversitäts-Strategie des Landes Hessen haben Schüler der Klassen 7A, 7B und 9H der Umweltschule Grebenhain zusammen mit dem Amt für Wirtschaft und den ländlichen Raum beim Vogelsbergkreis 1800 Edelkrebse in Crainfeld in der Lüderaue ausgesetzt. Unter Leitung von Sebastian Ohlemutz, dem Fachbereichsleiter Umweltbildung und Sachbearbeiter Joachim Schönfeld vom Amt in Lauterbach, wanderte man zunächst von der Schule in die Lüderaue. Unterwegs gab es interessante Informationen über das Wiesenbrüterprojekt, das seit Jahren hier läuft und bereits vielfach vorgestellt wurde. Zu den Edelkrebsen war zu hören, dass die ersten Exemplare 2015 am Bergmähwiesenfest dort eingesetzt und im November des Vorjahres die Aktion wiederholt wurde. Damit sich eine Population entwickeln könne, soll das Aussetzen von Tieren über einen Zeitraum von drei bis fünf Jahren erfolgen.
Mit Ungeduld wurde dann auf die Ankunft von Björn Kral gewartet, der die Krebse in Schotten/Rainrod züchtet und aufzieht. Er erläuterte zuerst die Zucht der Tiere und danach war es endlich so weit: Fast alle Schülerinnen und Schüler zeigten sich mutig und setzten jeweils mehrere Krebse in die Lüder, an der in den letzten Jahren umfangreiche Renaturierungsmaßnahmen durchgeführt wurden. 30 Exemplare wurden dann abschließend am Waaggraben direkt hinter der Oberwaldschule ausgesetzt.Des Weiteren gab es Samen für die Anlage eines Blühstreifens, damit auch die Insekten weiter Nahrung haben. Schönfeld wies dabei auf die Bedeutung der bestäubenden Insekten hin, denn sie gehörten zu den „wichtigsten Naturwundern unserer Erde“. Ein Leben ohne die fleißigen Honig- und Wildbienen, Hummeln, Schmetterlinge und Schwebfliegen sei kaum vorstellbar. Über 80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen benötigten Fremdbestäubung. Die Erhaltung der bestäubenden Insekten sei deshalb für die menschliche und tierische Ernährung, aber auch für die Sicherung der biologischen Vielfalt von größter Bedeutung. Nach wissenschaftlichen Schätzungen erbringen sie weltweit eine Wirtschaftsleistung von 153 Milliarden Euro.
Für das nächste Jahr sind weitere Aktionen zum Wiesenbrüterprojekt in der Lüderaue angedacht.

HINTERGRUND
Der Edelkrebs oder auch Europäische Flusskrebs (Astacus astacus) ist der größte heimische Krebs. Er kann 15 bis 20 Jahre alt werden und besitzt zwei Scheren zum Festhalten der Beute und zur Verteidigung. Der Körper ist meist dunkel- bis rotbraun. Der Kebs liebt warme, nährstoffreiche Gewässer der Niederung, er ist aber auch in Fließgewässern höherer Lagen zu finden und reagiert empfindlich auf chemische Verschmutzung. Der Edelkrebs wird durch naturfernen Gewässerbau und Schadstoffbelastung der Gewässer erheblich zurückgedrängt. (red).

Link zum Bericht mit weiteren Fotos bei OSTHESSEN NEWS

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