Der vorletzte Schultag vor den Herbstferien war an der Oberwaldschule in Grebenhain kein Schultag wie jeder andere. Von der AG SOR-SMC initiiert und organisiert stand der Tag ganz unter dem Motto Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage.
Wie über 2300 andere Schulen in Deutschland – darunter zum Beispiel auch das AvH in Lauterbach – beteiligt die OWS sich seit 3 Jahren an diesem Projekt. Die Schülerinnen der AG haben sich vorgenommen, mit Unterstützung der Schulleitung in jedem Schulhalbjahr einen Schultag als Aktionstag zu diesem Thema zu gestalten. Damit wollen sie erreichen, allen Schülerinnen und Schülern, allen Lehrerinnen und Lehrern regelmäßig bewusst zu machen, dass die Bezeichnung Schule ohne Rassismus nicht als erreichter Zustand gemeint ist, sondern vielmehr als Ziel, an dem jeder in der Schule mitarbeiten soll.
Zu diesem Zweck erhielten alle Schüler – Grundschule und Mittelstufe – Gelegenheit, statt des regulären Unterrichts sich mit Themen zu beschäftigen, die in das weite Feld einer guten Gemeinschaft an der Schule fallen. Die AG hatte dazu auf jeden Jahrgang abgestimmte Materialien ausgesucht und verteilt. So sprachen die Jüngsten in der Grundschule mit ihren Klassenlehrerinnen über Schimpfwörter und Beleidigungen. Die gemeinsamen Gedanken dazu sind sicher ein weiterer Schritt dahin, solche Wörter in Zukunft zu vermeiden. In den Jahrgängen fünf bis acht stand der Tag unter dem Motto „Gemeinsam statt einsam“.
Dieses Motto wurde von den Schülern für das laufende Halbjahr gewählt. Dahinter steht der Gedanke der AG, die Bezeichnung Schule ohne Rassismus für alle etwas konkreter zu definieren. Das soll verdeutlichen, dass es nicht nur um den Einsatz gegen Rassismus geht, sondern um ein ganz generell gutes Miteinander an der Schule. In diesem Sinn stand für diese Jahrgänge die Auseinandersetzung mit Themen wie Respekt, Toleranz und Solidarität im Vordergrund.
Rechtsextremismus, Antisemitismus und Homophobie waren von der AG für die Jahrgänge Neun und Zehn ausgesucht worden. Auch hier entwickelten sich in den Klassen lebhafte Diskussionen mit vielen Denkanstößen für alle beteiligten Schülerinnen und Schüler.
Um den Tag als gemeinsame Aktion aller deutlich zu machen, trafen sich schließlich alle Schülerinnen und Schüler der Schule auf dem Schulhof. Das bunte Bild, das sie unterstützt durch die bunten Luftballons damit boten, steht sinnbildlich für die Vielfalt und Offenheit an der Oberwaldschule.
Der Tag konnte unter dem Eindruck der Ereignisse der letzten Wochen in Chemnitz, Köthen und Dortmund, wo Rechtsextreme und Fremdenfeindliche ganz offen und feindselig aufgetreten waren, nicht ohne Stellungnahme dazu bleiben.
Mit dem Motto #wirsindmehr auf dem Schulhof brachte die OWS zum Ausdruck, dass sie sich wie viele andere Schulen auch dieser Bewegung gegen Rechtsextremismus, Fremdenfeindlichkeit und Gewalt anschließt.
Die AG wird ihre Arbeit fortsetzen. Für das laufende Halbjahr ist eine gemeinsame Veranstaltung für Migrantenkinder und deutschstämmige Kinder geplant. Damit soll ein weiterer Baustein von Offenheit und gegenseitigem Respekt gelebt werden.
Foto: D. Neul